zum hören: Der Wolf: Ein Tier, das polarisiert. Doch warum? Ein Gespräch mit einem Forscher der Universität
Radiointerview im Regionaljournal mit Doktorand in Soziologie Niklaus Heinzer,
Mitautor von "Wölfe in der Schweiz - Eine Rückkehr mit Folgen"
SRF 1, 12.12.2024, ab Minute 11.11
09. Dezember 2024
Medienmitteilung zum Glarner Alpsommer 2024
Regulation zeigt Wirkung beim Herdenschutz
Der Alpsommer 2024 verlief weniger blutig als in den Vorjahren. Die Fachkommission Grossraubtiere des Glarner Bauernverbandes führt dies auf die Regulationsabschüsse im Winter 23/24 zurück. Insbesondere wollen wir den Abschuss des Rüden des Kärpfrudels hervorheben. Anders als von den Wolfsbefürwortern behauptet führte dieser Abschuss zu einer Verbesserung unserer Lage. Das Kärpfrudel blieb fast unauffällig.
Das Schiltrudel richtete im Glarnerland weniger Schaden an. Dies, weil die Schafhaltung auf der Mürtschenalp aufgegeben wurde und sich das Rudel weiter Richtung St. Gallen verschob.
Fazit: Regulation ist der effizienteste und günstigste Herdenschutz
Das Kärpfrudel hat wieder einen Rüden und im kommenden Jahr ist mit Nachwuchs zu rechnen. Damit steigt der Futterbedarf, was wieder zu einer Verschärfung der Lage führen wird. Die Alpwirtschaft ist deshalb weiterhin auf die unermüdliche Unterstützung durch die Wildhut angewiesen, da den Tierverantworlichen die Hände gebunden sind.
Entgegen der gebetsmühleartig wiederholten Behauptung der Wolfslobbyisten gefährden die Abschüsse den Wolfsbestand in der Schweiz nicht. Gemäss dem „Amt für Jagd und Fischerei Graubünden“ kamen 2024 70 Welpen zur Welt und Stand heute wurden nur 41 Wölfe erlegt.
Die Gesetzgeber in allen wolfsbetroffenen Ländern können nach der Rückstufung des Schutzes unter der „Berner Konvention“ auf „geschützt“ den Handlungsspielraum weiter der Realität anpassen.
Maienfelder Erklärung - Wolfspolitik als Naturschutzproblem
Namhafte Naturschützer und Ökologen haben die Maienfelder Erklärung verfasst:
„Wölfe reissen – an unseren Nerven“
Am 08. Dezember 2023 redeten vier Wolfsbetroffene in Elm über den Alpsommer unter Moderation von Andri Kober, Präsident des Bäuerlichen Sorgentelefons. Eingeladen hatte der Glarner Bauernverband.
Bewegende Begegnungen
Für einmal ging es nicht um Zahlen und ökonomische Schäden. Bei den Schilderungen der Wolfsbetroffenen tauchte die Zuhörerschaft tiefer und tiefer in die Abgründe der Wolfspräsenz. Mucksmäuschenstill war es, als eine Bäuerin von ihren Erlebnissen auf der Alp (1 Rind schwer verletzt, 1 Rind tot) und danach auf dem Heimbetrieb (8 Alpakas tot, 2 verletzt) in unmittelbarer Dorfnähe erzählte. Minuziös nahm sie uns mit auf eine Reise, die niemand freiwillig gehen will; von der Ungewissheit, über das Entsetzen, bis zur Trauer und der darauf folgenden Scham und Selbstschuldzuweisung. Der typische Ablauf bei jedem überwältigenden Ereignis, das das Vorstellbare übersteigt.
Andri Kober vom Bäuerlichen Sorgentelefon fragte nach und ordnete ein: „Diese Reaktion ist völlig normal in einer solchen Stresssituation“, „Hast Du diese Geschichte schon einmal so detailliert erzählen können?“, „Macht ihr weiter?“ oder „Das kenne ich von anderen Erzählungen, der Wolf sitzt euch immer im Nacken“, „Schlaf- und Essstörungen sind ein Alarmsignal!“
Noch lange nach dem Medientermin blieben die ZuhörerInnen im Raum und redeten, sprachen tröstende Worte und berieten, was die nächsten Schritte sein können, um die Situation der Weidelandwirtschaft zu verbessern, die Resilienz zu stärken und die breite Öffentlichkeit auf die untragbare Situation der Menschen aufmerksam zu machen.
Bewegt und voller Eindrücke und dem Willen und Wunsch nicht aufzugeben, traten wir hinaus ins verschneite Elm.
André Siegenthaler, Glarner Bauernverband, Fachkommission Grossraubtiere
PS: In den Glarner Medien wurden Berichte nicht geschrieben oder gekürzt. Ungekürzte Texte, einen Leserbrief und einen Filmbeitrag finden Sie unten:
Elm, 08. Dezember 2023
Video Rondo, Tele Südostschweiz, 08.12.2023
Bildergalerie zu den Tafeln im Hintergrund
auch auf www.linth24.ch
siehe auch seine Predigten am Elmer Chäsmärt 2022 + 2023
Die Wölfe sind zurück - Podiumsgespräch im "Wortreich" Glarus
Präsentation des Buches "Wölfe in der Schweiz - Eine Rückkehr mit Folgen"
Hier geht's zum Artikel auf glarus 24
Zahlen aus dem Kanton Glarus zum Alpsommer 2022:
90 gerissene Tiere
120 vermisste Tiere
Ergibt insgesamt 210 Tiere (Schafe und Ziegen), welche nach dem Alpsommer in direktem Zusammenhang mit dem Wolf nicht von der Alp zurückkehrten.
Vergleich Sommer 2021:
10 tote Nutztiere, 5 vermisste und 2 verletzte Nutztiere
Die Risszahlen bei den Nutztieren haben sich innerhalb eines Jahres verneunfacht.
Wenn wir die vermissten Tiere mitzählen haben sich die Fälle sogar vervierzehnfacht.
Sendung Forum auf Radio SRF - sehr zu empfehlen
https://www.srf.ch/audio/forum/wie-weiter-mit-dem-wolf?id=12068928
Sendung zum Thema Wolf im Kanton Graubünden, eine Gefühlserfassung der betroffenen Bevölkerung: